Die Zündkerze!

Die Aufgabe der Zündkerze  
In einem Motor mit interner Verbrennung wird die Kraft durch die Verbrennung einer Mischung aus Luft und Benzin produziert, welche in einem Zylinder verdichtet wird. Der Kolben wird durch den Druck, welcher durch die Verbrennung entsteht, zurück gestoßen.
In einem Motor mit Batterie- oder Magnetzündung ist die Temperatur, welche durch die Verdichtung entsteht, nicht hoch genug, um das Gemisch zu zünden. Deshalb ist eine gezielte Zündung notwendig, welche von einem externen System gespeist wird. Die Zündkerze übernimmt diese Aufgabe.

Die Wahl der Zündkerze

Eine genau eingestellte Zündung und eine komplette Verbrennung in jedem Zylinder sind die wichtigsten Faktoren, um einen Motor optimal und wirtschaftlich funktionieren zu lassen. Der Funke zwischen den Elektroden einer Kerze muss bei jeder Drehzahl von guter Qualität sein, um für eine gute Zündung des Benzin-Luft-Gemisches zu sorgen.

Es ist wichtig, dass die Zündkerzen zum Motor passen und dem benötigten thermischen Bereich entsprechen.

Prinzip der Wärmeabgabe

Um die optimale Leistung zu erbringen, darf die Temperatur der Isolatorenspitze 850°C bei längerer erhöhter Geschwindigkeit nicht überschreiten oder 350°C nicht unterschreiten, wenn bei 50 km/h im Stadtverkehr gefahren wird. Die Zündkerzen werden klassifiziert nach ihrer Charakteristik der Wärmeabgabe von der vordersten Spitze des Isolators zum Kühlsystem des Motors.

Kerzen mit Mehrfach-Elektroden

Bei den Kerzen mit Mehrfach-Elektroden (Beispiel „Golden Lodge“) produzieren die Masse-Elektroden ihren Funken nicht gleichzeitig. Jeder Funke springt an dem Punkt zur Masse über, welcher gerade am leichtesten erreichbar ist. Somit wechselt der Funke automatisch zu einer anderen Elektrode, wenn eine verschmutzt oder be­schädigt sein sollte, bis alle Masse-Elektroden ihre Lebensdauer erreicht haben. Sie haben eine Lebenserwartung, die drei oder vier mal höher ist, aber aber ihre Leistung ist etwas schwächer.

Es gibt Motorenhersteller, welche für ihre Motoren Kerzen mit Mehrfach-Elektroden deshalb empfehlen, weil der Funke nicht immer genau an der gleichen Stelle über dem Kolben zündet.

Kerzenbilder

Der Zustand des Mittelteils der Zündkerze kann als Hilfsmittel dienen, um den Zustand eines Motors und dessen Einstellung einzuschätzen.

Normal
Spitze des Isolators ist bedeckt mit einer feinen Schicht grau-braunen Depots. Kein übermäßiger Abbrand der Elektroden.
Starke Ablagerungen

Mögliche Gründe:

  • übermäßige oder falsche Additive im Treib- oder Schmierstoff.
  • Durch Alterung verändertes Benzin
  • Übermäßiges Spiel in den Ventilführungen

Verschmutzung durch Russ

Verschmutzung durch Russ
Charakteristisch sind matt-schwarze Ablagerungen.
Diese Depots können die Stärke des Funkens reduzieren oder in schwereren Fällen zu einem Kurzschluss führen.

  • Vergasereinstellung überprüfen (zur fett), die Stellung des Choke's, die Durchlässigkeit des Luftfilters.

Verschmutzung durch Öl

Diese Depots können die Stärke des Funkens reduzieren oder in schwereren Fällen zu einem Kurzschluss führen.

Mögliche Ursachen:

  • Ventilführungen
  • Defekte Kolbenringe
  • Beschädigte Zylinderwände

Lösung:
Schäden beheben oder vorübergehend eine heißere Zündkerze verwenden.


Überhitzung

Mögliche Ursache:

  • übermäßige Frühzündung
  • Benzin mit zu tiefer Oktanzahl
  • Gemisch zu mager
  • Undichter Ansaugkollektor
  • übermäßiges Spiel der Drosselklappenwelle des Vergasers

Lösung:
Einstellungen korrigieren, Schäden beheben, danach Kerzen ersetzen.

Vorzeitige Zündung (Klopfen)

Der Motor kann ernsthaft beschädigt sein, verursacht durch eine starke Überhitzung des Motors. Risiko von Löchern im Kolben.
Der Motor wird abnormal heiß oder die Kerze hat einen falschen Wert.

Zerbrochener oder geschmolzener Isolator

Wahrscheinlich verursacht durch zufällige Detonation, bedingt durch:

  • übermäßige Frühzündung
  • Benzin mit zu tiefer Oktanzahl
  • Gemisch zu mager
  • Undichter Ansaugkollektor
  • übermäßiges Spiel der Drosselklappenwelle des Vergasers
  • Defektes Kühlsystem
  • fehlerhafte Einstellung der Elektrode

Einstellung des Elektrodenabstandes

Der Elektrodenabstand ist die für das zustande kommen eines Funkens nötige Distanz zwischen der Mittelelektrode und der Masseelektrode. Dieser Abstand variiert in der Regel zwischen 0.6 und 1.1 mm. Für die Traction sind lediglich 0.4 - 0.5 mm empfohlen.
In der Praxis ist der Abstand definiert durch die Art der Motorenkonstruktion und der gewünschten Service-Intervalle. Ein kleinerer Abstand bedingt geringere Spannung und damit geringere Anforderungen an das Zündsystem, aber es kann sein, dass der Funken zu klein ist, um das Gemisch zu entzünden, was zu Aussetzern führen kann.
Ein grösserer Abstand gibt mehr Kontakt zu Mischung, aber er lässt weniger Reserve in Bezug auf die Spannung. Ein zu großer Abstand kann dazu führen, dass der Funken dem Isolator entlang läuft und diesen perforieren kann.